Was ist medizinisches Cannabis? Ein Leitfaden für Patienten
Alles, was Sie über medizinisches Cannabis wissen müssen – von der Wirkung bis zur Anwendung.
Medizinisches Cannabis ist längst nicht mehr nur ein umstrittenes Thema, sondern ein bewährtes Arzneimittel mit zahlreichen therapeutischen Anwendungen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff, und wie wirkt Cannabis im Körper? In diesem Leitfaden erhalten Sie alle wichtigen Informationen.
Was ist medizinisches Cannabis?
Medizinisches Cannabis stammt aus der Hanfpflanze (Cannabis sativa) und wird unter strengen Auflagen speziell für den therapeutischen Gebrauch angebaut. Es enthält unterschiedliche Wirkstoffe, die sogenannten Cannabinoide, von denen die bekanntesten THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind.
Während THC für seine schmerzlindernde und psychotrope Wirkung bekannt ist, hat CBD vor allem entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. In der richtigen Dosierung und Kombination bieten diese Stoffe eine effektive Therapieoption für viele Erkrankungen.
Wie wirkt Cannabis im Körper?
Die Wirkstoffe von Cannabis entfalten ihre Wirkung im sogenannten Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers. Dieses System reguliert wichtige Funktionen wie Schmerzempfinden, Schlaf, Stimmung und Appetit.
- THC: Bindet an die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn und lindert Schmerzen, fördert den Appetit und kann entspannend wirken.
- CBD: Wirkt über andere Rezeptoren und unterstützt die Entzündungshemmung, reduziert Angstzustände und fördert die Regeneration.
Durch die Interaktion mit dem Endocannabinoid-System kann Cannabis viele Beschwerden gezielt lindern.
Welche Erkrankungen können mit Cannabis behandelt werden?
Medizinisches Cannabis wird vor allem bei chronischen Erkrankungen eingesetzt, die mit herkömmlichen Medikamenten schwer zu behandeln sind. Häufige Indikationen sind:
- Chronische Schmerzen: Insbesondere neuropathische Schmerzen, die durch Nervenschäden entstehen.
- Multiple Sklerose (MS): Reduktion von Muskelspastiken.
- Epilepsie: Minderung der Anfallshäufigkeit, insbesondere bei schweren Formen wie dem Dravet-Syndrom.
- Schlafstörungen: Förderung von Schlafqualität und -dauer.
- Übelkeit und Appetitlosigkeit: Vor allem bei Chemotherapie-Patienten.
Fragen Sie Ihren Arzt, ob medizinisches Cannabis für Ihre Erkrankung in Frage kommt.
Wie unterscheidet sich medizinisches Cannabis von Freizeit-Cannabis?
Der größte Unterschied liegt in der Qualität und der gesetzlich geregelten Anwendung:
- Medizinisches Cannabis:
Wird unter streng kontrollierten Bedingungen angebaut und getestet. Die enthaltenen Wirkstoffe (THC und CBD) sind genau dosiert und deklariert.
- Freizeit-Cannabis:
Kann stark schwankende THC- und CBD-Gehalte haben und ist oft nicht frei von Verunreinigungen.
Medizinisches Cannabis ist ein sicheres und zuverlässiges Arzneimittel, das ausschließlich auf ärztliche Verordnung erhältlich ist.
Welche Einnahmeformen gibt es?
Medizinisches Cannabis ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, die sich in ihrer Anwendung und Wirkung unterscheiden:
- Cannabis-Blüten: Werden verdampft (Vaporizer) oder in seltenen Fällen geraucht. Sie wirken schnell und eignen sich besonders zur Schmerztherapie.
- Cannabis-Extrakte: Öle oder Tropfen, die sublingual (unter der Zunge) eingenommen werden. Die Wirkung setzt langsamer ein, hält aber länger an.
- Fertigarzneimittel: Wie Dronabinol oder Sativex, die standardisiert und für spezifische Indikationen zugelassen sind.
Ihr Arzt oder Apotheker hilft Ihnen, die passende Form zu finden.
Fazit
Medizinisches Cannabis ist eine innovative und wirksame Therapieoption für viele schwer behandelbare Erkrankungen. Es bietet eine natürliche Alternative zu herkömmlichen Medikamenten und wird individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt.
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